Montag, 22.10.2018
Buchankündigung: Max Weber: Für ein Kinderlachen

Gästebuch

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stefan chalupa
aus würzburg

am Mittwoch, 26-12-12 18:06

hallo
was ist mit sex mit jugendlichen ab 14
ist dies verwerflich?
rede hier explizit von minderjährigen ab 14

Kommentar:

Lisa: Hallo Stefan,

Sexuelle Handlungen sind nur dann wirklich uneingeschränkt erlaubt, wenn dein Gegenüber mindestens 16 Jahre alt ist, oder (die minderjährige Person mindestens 14 Jahre und) du selbst unter 21 Jahre alt bist.
Für Lehrer, Ausbilder, Trainer usw. ist es per Gesetz verboten eine sexuelle Beziehung zu Jugendlichen zu unterhalten - aber das weißt du sicher.
Im 13. Abschnitt des Strafgesetzbuches, sind alle Paragraphen gegen die sexuellen Straftaten zu finden, sollten sich dir noch weitere Fragen zum Schutzalter stellen.

 

Jenna b

am Mittwoch, 26-12-12 13:45

Hallo zusammen...

wenn du lauter schreist,

und verzweifelt weinst,

weil du andere nicht übertönen kannst,

hab keine Angst.


Fang' an zu flüstern und,

beweg' langsam deinen Mund.

Neugier wird die Schreier zwingen,

leiser zu werden mit ihren Stimmen.

von Jenna

Kommentar:

Max: Nettes Gedicht! Danke.

Lisa: Danke für deine Zeilen, Jenna.

 

Chipmunk

am Samstag, 08-12-12 14:51

(Antwort Andreas Münchman)

Hey Andreas,

habe zur Zeit aus etwas anderen Umständen mit der selben Anklage zu kämpfen. Befinde mich seit mehr als 4 Wochen geschlossen in der Psych. und werde hier auch noch bis in die erste Januar-Woche sein.
Im Vergleich zu dir werde ich jedoch auf Androcur (Lipidohemmer) eingestellt. Weiter habe ich alternativ zu einem bisherigen Therapeuten zu einem Sexualtherapeuten gewechselt, der mit der Thematik vertraut ist. Meine Depressionen halten sich derzeit noch im Rahmen. Habe aber das selbe Problem. Das mich die lange Zeit bis zur Verhandlung und einem Urteil verrückt macht und ich Angst davor habe, dass ich eine Inhaftierung nicht überlebe (im Sinne eines Freitodes).
Du sagst du hast einen Anwalt?! Der kann dir doch sicher mehr über das Strafmaß sagen?
Die Mindeststrafe für den, von dir genannten, Vorhalt sind zwei Jahre. Eine Bewährungsstrafe gibt es nur unter zwei Jahren. [...]

Wünsche dir, dass du das alles irgendwie gebacken bekommst!

Grüße, Chipmunk

Kommentar:

Max: Wir haben viel diskutiert ob und wie wir diesen Eintrag freischalten sollten. Wir haben uns entschlossen, ihn vorerst zu kürzen. Es schien uns zu fraglich wenn das Gästebuch zu einem Ort wird, an dem Tipps ausgetauscht werden, wie man sein Strafmaß mildern könne. Wir sind uns bewusst, dass eine Gefängnisstrafe kein Zuckerschlecken ist und so manchen an den Rand der Verzweiflung bringen kann. Doch um sich hierüber auszutauschen gibt es gewiss andere Möglichkeiten, wenn das denn gerade nötig ist.
In den Einträgen von Andreas und von dir, Chipmunk, vermissen wir eines insbesondere: die Einsicht darin, was durch euer Tun nicht für euch sondern für die betroffenen Kinder und deren Familien für ein Leid ausgelöst wurde. Ihr habrt euch offensichtlich für einen guten Weg entschieden, mit Therapie (auch kein Zucjkerschlecken) und Medikamenten (ebensowenig). Wir hoffen ihr geht ihn weiter!
Gruß,
Max

 

Placebo

am Freitag, 07-12-12 13:33

Hallo, Ich habe auch eine Frage bezüglich der Medikamente.
Ich bin der Meinung das die jetzigen Illegalen Drogen (insbesondere LSD,Hanf, Koka,Heroin, Meskalin,Psylocipin) am meisten helfen könnten. Wie steht Ihr dazu ?

Kommentar:

Max: Uns ist dazu nichts bekannt. Illegale Drogen sind ja vor allem deswegen illegal, weil sie in dem Ruf stehen, mehr zu schaden als -- wenn überhaupt -- zu nützen. Allerdings gibt es durchaus Drogen, die ähnliche Wirkungen zeigen können wie Medikamente. Außerdem ist immer eine ärztliche Überwachung anzuraten die bei illegalen Substanzen nicht gegeben sein dürfte.
Worauf gründet sich deine Meinung?

 

Andreas Münchman
aus München

am Mittwoch, 05-12-12 11:05

[gekürzte Fassung] Hallo!
Interessante Seite...vielleicht könnt ihr mir Tipps geben.

Seit Mai 2012 hat sich mein Leben komplett geändert...Die Polizei erschien auf meiner Arbeitsstelle und stellte alle PCs (auch die der Kollegen) sicher, und die erfahrenenen Beamten erkannten mich auch sofort an meiner Reaktion...es folgte Durchsuchung zu Hause und Vernehmung auf dem Revier...ein echter Albtraum.
Nachdem ich erkennungsdienstlich erfasst wurde, durfte ich nach "Hause".Ich rief unter Tränen meine Frau an, die mich dann von der Straße holte...
Für mich war eine Welt zusammen gebrochen und ich wollte mich vor den nächsten Zug werfen.Wir beschlossen, uns dem Vater meiner Frau anzuvertrauen, der mir sehr nahe steht.
Noch am Abend wurde ich in eine geschlossene psychatrische Klinik eingewiesen, und verbrachte dort eine Woche in der geschlossenen Abteilung und dann noch 3 Wochen in der offenen Abteilung.Hier wurde ich dann eigentlich nur gegen Depressionen medikamentös behandelt.
In der 3. Woche zeigte man mir einen Film über pädophile Straftäter und empfahl mir mich in Kiel oder in Berlin in Behandlung zu begeben.
Nach der Entlassung kontaktierte ich einen Psychiater, der mich nachwievor krankschreibt und der mich zudem an einen Psychologen überwies.Hier lerne ich jetzt, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Die pädophilen Gedanken kann ich jetzt etwas besser steuern...aber trotzdem denke ich noch häufig an Mädchen zwischen 11 und 13.
Wäre vieleicht noch wichtig zu erwähnen, weshalb man mich angezeigt hat.
Seit ca. 5 Jahren war ich in sozialen Netzwerken wie z.B. Schüler VZ und Schüler CC unterwegs [...]
Einen persönlichen Kontakt zu den Mädchen habe ich nie gehabt. [...]
Die Anklage der Staatsanwaltschaft lautet: schwerer sexueller Missbrauch von Kinder!

Seit Juni habe ich mich auch einem Anwalt anvertraut, der die zu erwartende Strafe zu mildern versucht.
Leider lässt die Staatsanwaltschaft seit vielen Montaten nichts von sich hören...die Warterei ist kaum zu ertragen.

Hat jemand Erfahrung hinsichtlich des Strafmasses?

Wer hat ähnlche Erfahrungen gemacht?

Danke für eure Antworten.....

Andreas

Kommentar:

Max: Hallo Andreas

Wir sind uns gerade unsicher, was wir auf deinen Eintrag antworten sollen. Wir haben ihn hier gekürzt eingestellt, um dir antworten zu können. Uns ist deine Frage nicht klar: was ist dein Ziel und wobei können wir dir helfen? Durch die Strafe für den begangenen Missbrauch musst du alleine durch aber wir helfen gern dabei, Wege aus dem übergriffigen Verhalten heraus zu finden.
Und wie geht es deiner Frau damit?

Gruß,
Max

 

Egal

am Dienstag, 04-12-12 17:52

Danke. 1000 mal Danke

 

Ovid

am Freitag, 30-11-12 23:33

Hallo Newman,

genau genommen hast du dann keinen Kritikpunkt an der Reportage. Weil die Reportage kritisiert doch auch, dass Bahr nichts weiter macht. o_O
Die Aussage, dass Pädophilie eine Störung sei, die uns dazu veranlasst Kinder zu misshandeln stört dich nicht?

Und noch was: "Pädophilie" sollte tatsächlich keine Bezeichnung für eine Diagnose/Störung/Krankheit sein, für welches die Kasse Behandlungen zahlt...
Sondern die damit einhergehenden möglichen(!) potentiellen(!) Beeinträchtungen, wie Depressionen, Leidensdruck oder mangelnde Impulskontrolle (Auch bei anderen Sexualitäten möglich)
Beweis: Manche Pädophile haben keine Depressionen, keinen Leidensdruck und sind auch nicht fremdgefährdend. Also liegt hier auch kein Störungsbild vor, für welches die Kassen zahlen müssten.
Und ja: Auf diese Nomenklatur lege ich Wert. Alles andere wirft alle Pädophile ins Licht einer gemeingefährlichen Zeitbombe, die irgendwann explodiert und Kinder missbraucht...

Kommentar:

NewMan: Hallo Ovid,
ich habe mirs noch mal angesehen. Und stimme Dir zu, dass die Aussage so nicht hätte getroffen werden sollen. Aber ich sehe das eher als Beleg dafür, wie weit der Weg noch ist. Und wie wichtig es ist, die Menschen für die Gefahren der Gleichsetzung von Veranlagung und Verhalten immer wieder neu zu sensibilisieren, um diese in den Köpfen der Leute und in der Kommunikation immer weiter zu reduzieren.

In Bezug auf den Herrn Bahr stimme ich Dir nicht zu.
Zwar wurde seine Ignoranz und Untätigkeit kritisiert- aber leider mit völlig falschen Begründungen.
Der Mann hat doch absolut Recht, wenn er sagt, er sei nicht für Kriminalprävention zuständig. Auch die Aussage, dass jährlich 100 000 000€ für die Unterbringung von Sexualstraftätern ausgegeben werden tangiert ihn peripher- zumindest als Gesundheitsminister.
Einfach nicht seine Baustelle.
Seine Baustellen sind aber die vielen möglichen gesundheitlichen Folgen von Pädophilie!!
Von schweren psychosomatischen Erkrankungen, über SVV, Depressionen, bis hin zu Selbstmordversuchen bis zur Vollendung… .
Auch die Suchtproblematiken gehören in sein Ressort. Und die Suchtprävention ist eines der erklärten Ziele seines Ministeriums. Da Suchtverhalten immer auch Fluchtverhalten ist, führt die Reduzierung des einen zur Reduzierung des anderen- woraus sich die Notwendigkeit, Sinnhaftigkeit und somit Pflicht zur Förderung von Verhaltenstherapien für Pädos ergibt.
Der Grund für diese Ignoranz ist letztlich das Geld- die wollen sparen. Sieht man aber die Folgekosten und Mindereinnahmen auf Grund dieser Ignoranz, dann ist dieses Verhalten nicht nur unmoralisch und unverantwortlich, sondern auch finanziell total unsinnig. Kurzfristig, vor allem aber langfristig.
Gäbe es den Straftatbestand der „vorsätzlichen unterlassenen Hilfeleistung im Amt“- Herr Bahr und seine entscheidenden Mitarbeiter gehörten vor Gericht. Das ist aber nur meine ganz persönliche Meinung.
Nichts von all dem wurde auch nur im Ansatz in der Sendung thematisiert- hätte es aber werden müssen. Spätestens nach der Aussage von Herrn Gesundheitsminister Daniel Bahr.

Gruß NewMan

 

Satie

am Freitag, 30-11-12 21:39

Hallo NewMan
Zu Deinen Fragen:
Ich habe bisher vermieden, Missbrauchsopfer oder Menschen in diesem ganzen Themengebiet anzunehmen. dennoch begegnet man natürlich auch Missbrauchsopfern, denen man es am Anfang nicht ansieht und die auch nicht deswegen zu mir kamen. Diesen Frauen konnte ich stets sehr gut helfen, dennoch merke ich, dass es viel in mir hoch wühlt.
Deshalb sage ich auch, ich werde Menschen mit Missbrauchserfahrungen oder Pädophilie erst bewusst dann ansteuern (zum Beispiel bei gemeinnützigen Einrichtungen oder Institutionen), wenn ich mit mir ganz im Reinen bin und alles verarbeitet ist. Vielleicht kommt der Tag ja nie, das weiß ich nicht, aber sollte er je kommen, werde ich gern dabei sein, beide Seiten zu unterstützen.
Ich denke, dass ich eben gerade weil ich selbst diese Erfahrungen gemacht habe, Opfern und auch Pädophilen ein gewisses "Einfühlungsvermögen" entgegenbringen kann. Klingt natürlich etwas absurd, als ehemaliges "Opfer" (ich hasse dieses Wort), jemanden der potentiellen "Gegenseite" helfen zu wollen. Ich denke einfach, dass niemand etwas für seine Anlagen/Triebe kann und ich durch meine Arbeit vielleicht verhindern kann, dass andere Kinder missbraucht werden und Pädophile zu Triebtätern werden. Da liegt der ganz naive Gedanke zugrunde, dass es doch schön wäre, wenn man Kinder schützen und Pädophilen Wege in ein "normales" Leben aufzeigen kann. Ich denke, allein durch das Gefühl, nicht von mir verurteilt zu werden, sondern als Mensch gesehen und geachtet zu werden mit all den Fehlern und Schwächen und Trieben, kann schon ein erster Schritt sein. Ich gehe grundsätzlich so auf Menschen zu, was eben zur Folge hat, dass es viele Menschen im Klienten- und Freundeskreis gibt mit ausgefallenen Persönlichkeiten und Neigungen, die sich bei mir sehr wohlfühlen, eben weil ich nie verurteile (außer jemand verletzt die Würde oder Grenze eines anderen Menschen).
Klingt das sehr naiv für Dich?
Auf Euch aufmerksam bin ich durch Zufall geworden über einen alten Bericht in der TAZ.

Lieber Gruß

Kommentar:

NewMan: Hallo Satie,
danke für Deine Antwort.
Ob es für mich naiv klingt?
Nein, eher als hoffnungsvoll und als wesentlichste Eigenschaft/Sichtweise einer guten Therapeutin.
Ich wünsche Dir als Therapeutin aber auch als Privatperson, dass Du diesen Zustand des "innerlich aufgeräumt Seins" möglichst bald erreichst.
Alles Gute
NewMan

 

Satie

am Freitag, 30-11-12 18:59

Ich wollte nur mal sagen, dass ich es Klasse finde, dass Ihr eine Webseite zu diesem Thema betreibt und Betroffenen damit Wege aufzeigt oder sie ermutigt, sich helfen zu lassen.
Eigentlich komme ich von der "anderen" Seite, bin also Mißbrauchsopfer. Das erste Mal mit 2,5 Jahren, später sind mir immer wieder Männer begegnet, die übergriffig wurden. (Bis auf einen, immer Männer, denen ich vertraut habe.)
Die damit verbundenen Schmerzen und Auswirkungen auf mein Leben sind eine lebenslängliche Strafe. Aber ich wollte mich nie unterkriegen lassen. Heute bin ich Anfang 30 und Therapeutin. Wenn ich meine Themen irgendwann richtig geordnet und verarbeitet habe, möchte ich Missbrauchsopfern, aber auch Pädophilen Unterstützung geben. Ich habe schon vor vielen Jahren gelernt, zu unterscheiden zwischen Pädophilen und pädophilen Sexualstraftätern. Ich habe viele Freunde in meinem Umkreis mit außergewöhnlichen sexuellen Neigungen und weiß, dass man diese nicht einfach abschalten kann. Ich empfinde daher keinerlei Abscheu gegen Pädophile, im Gegenteil, ich kann ihren Schmerz mitfühlen, wenn sie versuchen, dagegen anzukämpfen, um keine Kinder zu missbrauchen. Ich habe großen Respekt vor Euch, die Ihr so offen damit umgeht und stets versucht, die Neigungen nicht auszuleben. Ich wünsche Euch viel Kraft dafür und hoffe, dass auch Ihr einen für Euch schönen Lebensweg finden könnt.
Liebe Grüße, Satie

Kommentar:

NewMan: Hallo Satie,
danke für Deinen Eintrag und Deine lieben Wünsche.
Ich hätte da mal ein par Fragen, die ich in Ermangelung einer E-Mailadresse mal hier stellen möchte:
Auf welchem Wege hast Du uns gefunden?
Wie sicher bist Du Dir, dass Du, trotz Deiner traurigen Vorgeschichte, pädophilen Mandanten wirklich helfen kannst, ohne selbst Schaden zu nehmen?
Welche Wege bist Du gegangen oder willst Du noch gehen, um Dir als Therapeutin das Fachwissen anzueignen, welches für Dich und Deine Mandanten nötig ist?
Die letzte Frage stelle ich im Hinblick auf die Missstände, die in Sendungen wie der Kontraste-Sendung, "Das missbrauchte Kind" oder "Sexobjekt Kind" thematisiert wurden.

Liebe Grüße
NewMan

 

Ovid

am Donnerstag, 29-11-12 23:56

Erster Eindruck zu der Reportage:
Laut Kontraste haben wir Pädophilen also eine schwere psychische Störung, die uns veranlasst Kinder zu misshandeln....
Ja, laut Aussage: Misshandeln! Geht's noch?

Ist das wirklich der Weg, den man gehen will? Es ist doch völlig durchschaubar, was hier passiert...
Man übertreibt die Gefährlichkeit von Pädophilie maßlos, zeichnet den Pädophilen als Missbraucher, Misshandler und KiPo-Konsument um von der Politik Gelder für das Therapie-Projekt zu erpressen. Nebenbei gibt es ne gute Story im Abendprogramm.
Alles auf Kosten der Wahrheit...
Tut mir Leid, ich werde weiterhin Kindern vorlesen und organisiere Spiel und Spaß im Freien und werde nicht anfangen mich als gefährlich zu bekennen, geschweige denn irgendwelche Straftaten zu begehen um in dieses unsägliche pädophilenverhetzende Kalkül zu passen.

Kommentar:

NewMan: Hallo Ovid,
danke für Deine Meinungsäußerung.
Solange Du wirklich Kindern nur vorliest und Spiel und Spaß organisierst und Du mit Dir selbst klar kommst, dann wäre ja da kein Problem.
Das beginnt dann aber, wenn Verhalten fremd- oder selbst-gefährdend wird.
Wenn meiner Meinung nach, die Sendung ein Manko hatte, dann das, dass Herr Gesundheitsminister Bahr nichts weiter beizutragen hatte, als seine lila Krawatte in die Kamera zu halten und die Verantwortung seines Ministeriums mit Hilfe absoluter Ignoranz einmal mehr zu leugnen.
Dass es oftmals weitergehende gravierende gesundheitliche Folgen hat pädophil zu sein, Folgen, die sehr wohl in die Zuständigkeit des Bahr-Ministeriums fallen, hätte thematisiert werden sollen. Das wäre mein einziger Kritikpunkt.
Gruß NewMan

 

Denker

am Donnerstag, 22-11-12 13:11

Hallo Team,
immer wieder komme ich mal auf Eure Website zurück, um etwas und andere Meinungen zu lesen. Es ist auch gut, dass diese Website weiter besteht.
Ich bin selbst pädophil und hatte bis vor 2 Jahren sehr große Angst vor mir selbst. Damals hatte ich das Gefühl, dass mir genau diese sex. Komponente meiner Neigung meine Zukunftsaussichten verstellt. Hilfe habe ich im "anonymen" Internet gefunden - aber nicht auf dieser Seite! Ich habe in den letzten Jahren gelernt, mich selbst als einen Kinder- liebenden Menschen zu akzeptieren, dem zu jeder Zeit bewusst ist, dass Kinder meine(!) Wünsche nach Partnerschaft und auch nach sex. Interaktionen nicht auf ihrer Agenda haben. Das macht mich nicht immer glücklich, aber ich kann mit dieser Überzeugung gut leben und sogar problemlos Kinder in den Arm nehmen, ohne dass diese etwas von meiner Neigung erfahren!

Es stört mich sehr, wie auf dieser Seite unter Marco und auch jetzt das Thema Impulskontrolle betrachtet wird. Wenn ich die Texte darüber lese, dann bekomme ich direkt Angst vor jedem Pädophilen (und beinahe auch vor mir), weil es unsereinem ja nur mit großer Mühe und Selbstkontrolle gelingt, nicht übergriffig zu werden. (???) Diesen Eindruck, den ich beim Lesen bekomme, finde ich viel erschreckender!

Natürlich gibt es beim Realkontakt zu Mädchen, die dann auch noch in meinem Präferenzbereich des Alters liegen, immer wieder Situationen, in denen ich gewisse Spannungen versprüre. Ja - und? Jetzt zu flüchten (vor mir selbst?) verwirrt die Umwelt und das Kind nur und löst keine Probleme. Ich handhabe das so, dass ich mit dem Kind weiterspiele/ erzähle, als wäre nichts. Schließlich bekommt das Kind es ja sowieso nicht mit, was in mir vorgeht. Ich brauche kein inneres Abchecken, wie weit ich der Situation noch gewachsen bin, denn je mehr ich gedanklich ein Thema aus der "Spannung" mache, umso mehr beherrscht sie die Situation. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass mein Annehmen der Situation als etwas für mich Natürliches viel mehr zur Normalität beiträgt, als alles, was auf dieser Seite beschrieben wird. Ganz nebenbei brauche ich mich auch nicht schlecht fühlen, weil ich mal wieder beim Anblick eines hübschen Mädchens sex. Gedanken(!) hatte. Diese lassen sich doch sowieso nicht unterdrücken, ohne tiefe Einschnitte im sonstigen Leben (Thema: Medikamente). Entscheidend für mich ist mein Handeln(!). Und dabei hilft - wie auf dieser Seite gut beschrieben - ein Beobachten der Handlungen/ Reaktionen/ Wünsche des Kindes. Dann wird einem sehr schnell bewusst, wie weit sich die eigenen Gedanken von der Realität entfernt haben können. Und das ist ernüchternder als jede krampfhafte Selbstkontrolle!

All' das kann man übrigens auch auf jeden, sex. "normal" ausgerichteten Erwachsenen übertragen, der ja auch nicht jeder sex. Reizung in seiner Umwelt entflieht! (Und der möglicherweise gar nicht darüber nachdenkt.)

Wer seine Impulse nicht unter Kontrolle bekommt, der hat meiner Meinung nach ein ganz anderes Problem. Dazu muss er noch nicht mal pädophil sein.

Gruß
Denker

Kommentar:

Max: Hallo Denker
Da du dich speziell auf meine Texte beziehst, wenn ich dich richtig verstehe (Rubrik Impulskontrolle), will ich dir auch antworten. Eigentlich schreibst du ziemlich genau das, was ich erlebe. Ich muss zugeben, dass ich die meiste Zeit meines Lebens sexuelle Empfindungen als etwas Bedrohliches erlebt habe. Ich hatte immer das Gefühl uh, das musst du beherrschen lernen, sonst wirst du ein Freak. Schon als Kind. Ich schätze, etwas davon kommt auch in meinen Texten durch, die durchweg meine persönlichen Erfahrungen und Schlussfolgerungen behandeln.
Es war nicht beabsichtigt, dass sie den Eindruck einer ständigen ängstlichen Sorge vermitteln. Das war es für mich zu Beginn. Mittlerweile fühle ich keine große Angst mehr sondern bin im wesentlichen Gelassen im Umgang mit Kindern. Ab und zu kann ich total vergessen, dass die Neigung überhaupt da ist. Aber wenn sie sich zu Wort meldet, dann bin ich auch voll da um damit umgehen zu können. Und meist spiele auch ich weiter sodass das Kind nichts von meinem inneren Prozess mitbekommt. "Fliehen" tue ich meistens, indem ich etwa sage "Du, ich mag nicht" oder "Mir ist nicht gut" wenn ein Kind mich zB abkitzeln will ich das aber gerade nicht abkönnte. Und ich muss dazu nicht mal lügen. Das sind Dinge die ich meine.
Drastische Ausdrücke wie Flucht und Warnglocken gebrauche ich teilweise auch um klar zu machen, dass ein Handeln mit einem Kind, sobald die Neigung ins Spiel kommt, innerlich kein reines Kinderspiel mehr ist. Es steht dann erstmal eine ganz wichtige Entscheidung an, die man jedesmal aufs neue trifft: wie gehe ich mit dem aktuellen Impuls um?! Wenn diese Entscheidung rein äußerlich betrachtet im Spiel untergeht um so besser, solang sie innerlich wirklich ernst genommen wird. Und das beschreibst du ja, wie ich finde.
Es würde mich interessieren, wie du persönlich deine Umgangsweisen gelernt hast? Du kannst uns gern mailen
Gruß,
Max


NewMan: Hallo Denker,
hier mal vier Auszüge von Texten auf dieser Seite.

Aus den 15 Grundsätzen Pkt 2
„…Als Pädophiler kannst und darfst du deine Sexualität nicht ausleben. Wohl keine andere sexuelle Ausrichtung verlangt so viel an Verantwortungsbewusstsein, Selbstdisziplin und Charakterstärke. Trotzdem liegt in diesem schweren Schicksal die besondere Chance, verantwortungsvoll mit dieser schwierigen Ausrichtung umzugehen. Durch den bewussten Verzicht auf Sexualität kannst du beweisen, dass du Kinder wirklich und aufrichtig liebst. Wenn auch Du das schaffst, hast Du allen Respekt und alle Unterstützung dieser Welt verdient….“

Aus den 15 Grundsätzen Pkt 4
„…Du wirst Deine Sexualität niemals körperlich ausleben können. Verbiete Dir deshalb aber nicht Deine Gefühle. …“

Aus „Meine Feuerprobe“
„…Wären die Zwei mir ein halbes Jahr früher begegnet, dann hätte ich vermutlich mehr oder weniger panisch die Flucht ergriffen, ungeachtet der fragenden Blicke, die sich vermutlich in meinen Rücken gebohrt hätten. Aber so konnte und musste ich in dieser Situation (zum ersten Mal in meinem Leben!) Etliches von dem real anwenden, was ich zuvor gelernt hatte. …“

Aus „Meine Feuerprobe“
„…Ich habe (in der Therapie Anm. NM.) meine Selbstachtung und meine Würde wieder gefunden. Tief vergraben unter jeder Menge Selbsthass, Verzweiflung, Selbstmordgedanken und der Angst davor, irgendwann zu einem Täter werden zu „müssen“. Ich weiß jetzt, dass ich in jedem Fall nur das tun werde, was ich tun will. Ich habe die Möglichkeit zur Kontrolle. Mein Recht und meine Pflicht ist es, sie zu nutzen!...“

In diesen Beispielen geht es doch genau um das, was auch Du schreibst und worum es Dir geht:
Recht auf Selbstachtung, keine zwangsläufige Entwicklung zu einem Täter, Situationen nicht zwangsläufig panisch verlassen müssen, Recht auf Deine Gefühle aber Verzicht auf das Realisieren derselben, wenn die Sicherheit eines Kindes gefährdet ist.

Die meisten Teile Deines Eintrages kann ich unterschreiben.

Bleibt das Thema Impulskontrolle.
Der Untertitel dieser Seite lautete mal „Lebenswege EINES Pädophilen.“ Mittlerweile dokumentiert sie die Lebenswege VIELER Pädos. Es wird klar, oder sollte es zumindest, dass es DEN Pädo nicht gibt. Eine höchst inhomogene Gruppe mit EINER Eigenschaft als gemeinsamen Schnittpunkt. Und genau so unterschiedlich sind die Lebenswege und die Umgangsformen mit dieser Herausforderung.
Jeder hat seinen Weg und jeder muss seinen finden. Und solange das verantwortungsvolle Verhalten gegeben ist und der Mensch mit sich selbst klarkommt, ist alles ok.

Mich würde sehr interessieren, wie Du zu diesem Punkt gekommen bist, an dem Du jetzt stehst, anscheinend ja ohne therapeutische Hilfe.
Dieser Weg und Deine Erfahrungen sind schon alleine deshalb wichtig, da ja therapeutische Hilfe in vielen Fällen und aus vielen Gründen noch nicht möglich ist.
Vielleicht stammt ja der übernächste Beitrag in den Pädoerfahrungen von Dir?

Gruß NewMan


 

Burkhard

am Freitag, 09-11-12 14:25

Hallo Ihr Andern

Als ich das erste Mal das Lied: "Behind blue Eyes" hörte, hat es mich in meinen Gedanken und Gefühlen total getroffen. Es hat vieles widergespiegelt von dem, was ich fühle. Ich wollte mal Teile des Textes im Deutschen hier reinsetzen. Nicht alles passt natürlich, deswegen auch nur Teile des Liedes.
Außerdem drückt die Übersetzung "blaue Augen" besser aus, wie ich die Situation empfinde. Strahlendes Gesicht, strahlende Augen, eine Maske aufsetzen, nicht wirklich sagen, was man fühlt, nur zum Schein so tun, als würde alles OK sein....
Die richtigere Übersetzung des Liedes müßte eigentlich lauten: traurige Augen, weil blue im Englischen auch als für traurig steht.
Wie dem auch sei, es paßt dann wiederrum beides.

behind blue eyes

Niemand weiß wie es ist
Wenn man der Böse ist
Wenn man der Traurige ist
Hinter blauen Augen

Und niemand weiß wie es ist
Wenn man gehasst wird
Wenn man vom Schicksal bestimmt wird
Um einsame Lügen zu erzählen

Niemand weiß wie es ist
Diese Gefühle zu fühlen
Wie ich es tue

Niemand weiß wie es ist
Wenn man misshandelt wird
Wenn man bekämpft wird
Hinter blauen Augen

Kommentar:

Max: Hallo Burkhard, schön von dir zu hören!
Wenn du jetzt von Behind Blue Eyes schreibst muss ich einfach was dazu sagen, denn dieses Lied bedeutet mir auch sehr viel. Es versetzt mich zuverlässig in Gedanken und Gefühlen wieder in die Anfangszeit. da ich meine Pädophilie erkannte und sie noch längst nicht akzeptieren oder in meinem Leben einordnen konnte. War ich nicht der "böse Mann" hinter unschuldigen "blauen Augen"?
Wow, dieses Liede trifft so den Kern meiner Empfindungen aus dieser Zeit... Hass, Selbsthass, Angst, Unverständnis.

ich muss noch ein paar Zeilen hinzufügen:

Doch meine Träume sind nicht so leer/sauber,
Wie mein Gewissen zu sein scheint.
Manche Stunden, wo ich allein bin
Gleicht meine Liebe einem Wahnsinn
Weil sie niemals frei sein kann.

Ich gebe zu, eine leicht freie Übersetzung.



Lisa: ...wen überrascht es, dass der ursprüngliche Verfasser von "Behind blue eyes", Peter Townshend (The Who), 2003 wegen dem Download von KP (Missbrauchsdokumentation) verhaftet wurde. Auf ein besseres.

 

Rosi

am Freitag, 09-11-12 08:56

tja hab ein wenig Angst da ich nicht weiss ob Name und Adresse gelesen werden können.
ich habe einen Sohn bei dem würde ein Video auf dem Rechner entdeckt wurde natürlich sofort unter seinen Freunden auserwählt.aber er würde sich niemals an einem Kind vergreifen und hat auch keine Gedanken an sowas wenn er mit Kindern zusammen ist.nun hat er Grosse Angst das seine Freunde recht haben könnten mit der Behauptung das er wenn er mal keinen Partner haben sollte sich an Kinder heranwächst aus sexueller Frustration so nennen sie das meine Frage USt er pädophil und stimmt das was die sagen?

Kommentar:

Max: Hallo Rosi
Ich schlussfolgere aus deinem Eintrag, dass es dir recht wär, wenn ich deine Angaben bis auf den Vornamen aus dem GB rausnehme. Wie du siehst habe ich das getan, normalerweise wird aber alles sichtbar, was man in das Formular eingibt.
Ich hätte ein paar Gegenfragen: wie alt ist dein Sohn ungefähr? Und ganz habe ich auch nicht verstanden a) wie er an das video gekommen ist, b) was seine Freunde damit zu tun haben und c) wie steht er sonst zu Kindern?
Es ist unmöglich eine Ferndiagnose zu stellen, schon mal, weil wir keine Fachleute sind. Aber wir können dir versichern, dass er, selbst wenn dein Sohn pädophil wäre, sich nicht zwingend an einem Kind vergreifen muss.
Und wenn er noch eher selbst ein Kind/Jugendlicher ist dann kann sich noch vieles wieder geben. Richtig festzustellen, "Ihr Sohn ist pädophil" wär dann noch gar nicht möglich weil vieles in der Pubertät noch im Fluss ist. Ist er schon erwachsen, dann würde die Diagnose (was für ein dummes Wort) "Pädophilie" vor allem von seinen Fantasien abhängen und von dem, was ihn erregt. Der Hinweis, er habe "auch keine Gedanken an sowas wenn er mit Kindern zusammen ist" kann jedenfalls ein Indiz gegen eine Pädophilie sein. Selbst wenn gibt es viele von uns -- die wir ja stärken wollen -- die sich trotz dieses teils schweren Schicksals nie an Kindern vergehen. Eine gute Partnerschaft zu finden ist dabei allerdings oft hilfreich.

Gruß,
Max

 

Anne
aus Germany

am Dienstag, 30-10-12 10:31

Hallo liebe Leser,
da mein PC aktuell nicht mehr so will wie ich und der neue noch nicht unterwegs ist melde ich mich mal kurz so ;)

Vermisst mich einfach alle nicht, ich bin aktuell arg im Stress.

Habe privat einen Fall wo ich unsere Arbeit aktuell mache und das kostet viel Kraft.

Ich wünsche euch allen viel Kraft und Erfolg im gemeinsamen Kampf mit uns.

Lg
Anne

 

nachdenkliche userin

am Freitag, 05-10-12 21:56

Hallo Team.

Ich möchte mal gerne ein paar Dinge zu eurer Seite sagen und hoffe das es nicht falsch ankommt bei euch.

Ich hab heute bestimmt zwei Stunden auf eurer Seite gesurft und muss sagen das ich immer neugieriger geworden bin. Wobei es für mich sehr schwer ist mich mit dem Thema auseinander zu setzen.

Bisher dachte ich auch immer das pädophile und Missbraucher gleichzusetzen ist. Aber ihr erklärt sehr einleuchtend den Unterschied.

Trotzdem muss ich zugeben das ich bei allem was ich gelesen habe sehr skeptisch bin. Wisst ihr was mich davon überzeugt hat das das was ihr hier schreibt nicht einfach nur geschrieben ist? Sondern das ihr wirklich dagegen kämpft? Dieses Gästebuch und eure Reaktionen.

Entschuldigt bitte wenn ich gerade wirr schreiben sollte. Mir geht das gerade sehr unter die haut. Ein FamilienMitglied hat mich 17 Jahre benutzt und Dinge getan gegen die ihr kämpft. Im Zuge meiner Therapie beschäftige ich mich gerade eben auch mit dem Thema pädophile und habe deswegen bei Google geschaut weil mein Therapeut mich auf den Unterschied aufmerksam gemacht hat. Und er eben auch meinte das der der es gewesen ist nicht pädophile sein kann.

Ich höre hier besser mal auf. Ich denke aber ihr lest nochmal was von mir. Ich hoffe ich habe nichts falsches geschrieben oder bin jemand zu nahe getreten.

Ich finde es gut das es die Seite hat und finde das jeder der es Schaft ohne intime Kontakte zum Kind zu bleiben Respekt verdient hat. Und das meine ich ehrlich.


Eure nachdenkliche Userin

Kommentar:

Max: Hallo Userin
Danke für deinen schönen Eintrag. Nein, du hast nichts "falsches" geschrieben oder jemanden verletzt. Und ja, du hast recht, dass das Gästebuch die wohl lebendigste Komponente dieser Website ist. Schreiben kann man viel, aber an den Reaktionen erkennt man besser, wer jemand anders wirklich ist.
Ich wünsche dir viel Erfolg in deiner Therapie und dass du es schaffst diese 17 Jahre irgendwann der Vergangenheit angehören zu lassen. Es ist so unendlich traurig daran zu denken, was du so lang erlebt haben musst.
Du bist hier herzlich willkommen!

Gruß,
Max


Lisa: Hallo Userin,
schön, dass du uns an deinen Gedanken zu dieser Seite teilhaben lässt.
Die Betrachtungsweise „pädophil = Täter“ ist leider weit verbreitet. Und es gibt Phasen im Leben, in denen muss man Menschen(gruppen) erst einmal in eine Schublade stecken, weil man für deren individuelle Betrachtung zuviel Energie aufbringen müsste, oder einfach nicht die richtige Zeit dafür ist. Wichtig ist aber die Schublade einen Spalt offen zu lassen, damit sich der Inhalt gegebenenfalls neu sortieren kann.
Ich wünsche dir, dass es dir gelingt zwischen dem, was dir widerfahren ist und dir als Mensch zu unterscheiden. Du bist viel mehr, als das was du erlebt hast.

 

Forensiker

am Montag, 01-10-12 16:06

Sehr geehrte Redaktion,

hier sind ein paar Links zu Fachgesellschaften (leider alles in Englisch, aber ich denke ein großer Teil der Leser sollte dies bewältigen können); evtl. für Ihre Links-Seite?

http://www.iatso.org/
http://www.iasr.org/
http://www.sexual-offender-treatment.org/

Wer also den aktuellen Kenntnisstand zur Behandlung nachlesen möchte, kann sich dort mal umschauen.

Was die Frage nach der Auflistung in "Wo finde ich Hilfe" betrifft: ich arbeite im Maßregelvollzug. Hier werden von einem Gericht verurteilte Straftäter behandelt.
Ich hoffe, Ihre Leser können es vermeiden, hier Hilfe finden zu müssen.
Sie leisten mit dieser Seite jedenfalls eine wichtigen Beitrag dazu. Dafür erneute meine Anerkennung und meinen Respekt!
Forensiker

Kommentar:

Max: Vielen Dank. Wir werden uns das mal anschauen. Als kleiner Tipp: auch im englischsprachigen Raum gib es jetzt eine Seite mit der gleichen Zielsetzung wie der unsrigen namens www.virped.org Vielleicht mögen Sie da mal reinschauen.

 

(Ex-) Marco

am Samstag, 22-09-12 18:10

An dieser Stelle noch einmal verspäteter Willkommensgruß an Lisa. Ich freue mich, dass du das Team von "Schicksal und Herausforderung" verstärkst und und habe das Gefühl, dass du sehr gut zu dieser Seite und ihren Zielen passt. Deine Antworten im Gästebuch sind jedenfalls sehr fundiert und haben mich mir durch ihre Klarheit beeindruckt.

Ebenso freue ich mich, dass ich mit dieser Seite etwas geschaffen habe, dass nun auch unabhängig von meiner Person Bestand hat und sich hoffentlich auch in Zukunft weiterentwickeln wird.

Alles Gute weiterhin für euch!

Euer

(Ex-) Marco

Kommentar:

Lisa: Hallo (Ex-) Marco,
vielen Dank für den Willkommensgruß.
Aus deiner Tastatur hat dieser natürlich noch einmal ein anderes Gewicht:)
Ich mag Nachhaltigkeit, deshalb habe ich mir ein striktes Zeitkontingent für die Arbeit hier gesetzt.
Und ich denke ich spreche für uns alle, wenn ich an dieser Stelle meinen tiefen Respekt vor deiner langjährigen (Einzel-)Arbeit hier ausspreche.
Mir persönlich ist es ein Rätsel, wie du das all die Zeit alleine stemmen konntest...

Ich sehe viel Sinn in alledem und investiere meine Zeit gerne in diese (deine) Seite.

 

Burkhard

am Samstag, 22-09-12 14:42

...das ganze ist für mich viel zu lang. Ich habe noch nie von jemandem gehört, der als Erwachsener gesagt hätte: Oh, der Sex damals mit meinem Onkel war der beste. Ich bin ja so froh, dass ich diese Erfahrung gemacht habe.

Ich weiß von vielen, die viele Tränen über sexuelle Erfahrungen in der Kindheit vergossen haben.

Kommentar:

Lisa: Hallo Burkhard,

von solchen Tränen über diesartige Erfahrungen (Missbrauch unter dem Deckmäntelchen der Einvernehmlichkeit) in der Kindheit wissen wir.
Für uns ist deshalb ganz klar, dass kein erwachsener Mensch davon ausgehen kann und darf, dass ein Kind mit dem er sexuell aktiv ist unbeschadet aus der Sache herausgeht. Niemand kann für sich das Recht beanspruchen, zu wissen, wann er einem Kind durch einen sexuellen Kontakt schadet oder nicht. Und die Hoffnung Menschen, die sich diesen Kontakt zu Kindern auch in der Realität wünschen, zum Nach- und Umdenken zu bewegen, ist einer der Gründe warum wir diese Seite betreiben.

Ein Gruß,

Lisa

 

NewMan
aus Germany

am Freitag, 21-09-12 20:58

Kommentar:

NewMan: Hi Ovid
Sorry, dass ich erst jetzt antworten kann.

Zum „Strohmann“

Phil hat, über den Umweg sämtlicher sexueller Identitäten und der „Übermächtigkeit des Sexualtriebes“ die pädophile VERANLAGUNG mit pädosexuellem VERHALTEN gleichgesetzt.
Dann forderte er Toleranz gegenüber der Pädophilie als Veranlagung- eine Forderung, die wir durchaus mittragen.
ABER: durch die vorherige Gleichsetzung von Veranlagung und Verhalten hat er letztlich, zwischen den Zeilen, auch Toleranz gegenüber pädosexuellem/pädokriminellem Verhalten gefordert. Selbst wenn die ganze Welt in Scherben fällt.
Und darauf habe ich reagiert. Mehr war nicht. Kein Strohmann weit und breit.

Mal nebenbei: Wenn Pädosexuelle so argumentieren, also mit der Gleichsetzung von Veranlagung und Verhalten, ob denen bewusst ist, dass sie damit die selbe Argumentation nutzen, wie die, die sie und uns verachten, wenn auch aus gegenteiliger Motivation?

Zur „Prozentrechnung“
DAS würde ich einen „Strohmann“ nennen.

Weder Phil noch ich haben irgendwas über Prozente geschrieben und trotzdem kommst Du plötzlich in Größenordnungen mit diesem Thema um die Ecke- Warum?

Phil schrieb:
„…ich wiederspreche dem trotzdem, dass ihr der Aufassung und Meinung seit, man können keine Liebe mit Kindern praktizieren. Das ist durchaus möglich, da ein jeder Mensch Gefühle und Empfindungen hat, auch Kinder. Wenn man das eben nicht alles mit Missbrauch abtut und etwas zärtlich praktiziert ist es was wunderbares, genauso wie in jeder anderen Beziehung.“

Und ich schrieb:
„Ich habe in der Therapie mit genug Männern zu tun gehabt, die als Jungs in „offenen Wohnungen“ „zärtlichen“, „einvernehmlichen“ Sex mit Männern hatten und mit diesen „ekligen Phasen“(Originalzitat) bezahlten für Selbstverständlichkeiten, die die Eltern nicht geben wollten oder konnten, die aber ein Kind braucht und sucht…
Und ich habe von ihren Problemen erfahren, die schon begannen, lange bevor sie merkten, dass sie pädophil sind…
Das „Geblubber“ von der Einvernehmlichkeit ist m.M.n. nicht viel mehr, als heiße Luft.“

Damit steht die generelle Unschädlichkeit selbst einvernehmlicher Sexualkontakte mit Erwachsenen in Frage, zumal bei pädophilen Pädosexualisten offene Wohnungen DER Inbegriff einvernehmlicher Sexualität sein dürften.
Das bringt die Argumentationskette ins wanken:
„Klar gibt es seelische Schäden bei Kindern, wenn Erpressung, Zwang oder Gewalt dabei eine Rolle spielen. Aber, wenn wie bei uns, alles zärtlich, einvernehmlich läuft, kann es keine Schäden geben.“

Und um davon weg zukommen, kommen die Prozente ins Spiel.
In der Therapiegruppe hätten wir so was eine Rauchbombe genannt. Aber Strohmann geht auch.

Wie Max und Lisa schon schrieben, wir schließen nicht aus, dass es hin und wieder Kinder geben kann, die verstehen, was Sexualität ist, die das auch mit Erwachsenen wollen, genießen können und keinerlei Schaden davon tragen.

Aber, was nutzt das?
Was versprecht Ihr Euch davon?

Geht Ihr echt davon aus, dass man solange weiter machen kann, bis das mit den % eindeutig geklärt ist? Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß?
Die Logik sollte doch genau die andere sein:
Wir können Schäden im Vorhinein nicht ausschließen, also Hände weg, so schwer es auch fällt?

Niemand kann einem Kind hinter die Stirn sehen, warum es etwas tut, oder anbietet zu tun oder zuzulassen. Sei es Dankbarkeit, Neugierde, weil es einen leiden kann, Mitleid, weil es sich was davon erhofft, weil es das wirklich voll und ganz will…
Niemand kann in die Zukunft des Kindes sehen, um zu erfahren, wie sich dieses Erleben auswirken wird.
Niemand kann in alternative Zeitlinien sehen, um zu ergründen, wie sich das Leben des Kindes ohne dieses Erleben entwickeln würde.

Das aber wäre nötig, um zu WISSEN, ob man vor sich den „Heiligen Gral der Pädophilen“ hat - oder ein Kind, dessen Lebensweg mit dem sexuellen Erlebnis oder den Erlebnissen einen irreversiblen schwer negativen Bruch erfährt.

Zum Abschluss noch eine theoretische Frage. So finster sie auch ist, brächte eine Antwort, oder zumindest ein tiefes Nachdenken darüber vielleicht ein wenig Licht in das Ganze.

Angenommen, die Wissenschaft würde morgen genau aufschlüsseln können

… % der Kinder erleiden schwere seelische, lebenslange Schäden durch Sexualkontakte mit Erwachsenen.
Für …% der Kinder sind diese Erlebnisse wirkungsneutral also ohne positive oder negative Wirkungen.
…% der Kinder erleben Sexualität mit Erwachsenen positiv, mit keinerlei negativen, sondern durchweg positiven Folgen für die Zukunft.

Wie groß ist die Schadenswahrscheinlichkeit in %, die man Deiner Meinung nach einem Kind zumuten kann?
Oder, anders herum: Ab welchem Schadensrisiko würdest du sagen, „OK, das steht jetzt in keinem Verhältnis mehr, ich lasse es bleiben, auch wenn es sauschwer wird. Das ist das Risiko nicht wert“?

Übrigens, mich würde sehr interessieren, was Phil über den Gesprächsverlauf denkt. Und was er dazu beisteuern würde.

Gruß
NewMan

 

Ovid

am Mittwoch, 19-09-12 15:06

Hallo,

ich finde die Position absolut verständlich, für das Jetzt, für das Heute.

Noch die letzten Sachen:

(1) "weil wir nie wissen können, ob jetzt dieses Kind aus sagen wir einer Million vor uns haben oder nicht."

Ich denke schon, dass das geht. Die Sexualität der Kinder muss eben einfach transparent sein. Dann ist das eben keine geheime Sache, sondern etwas worüber man auch redet; also das Reflektive, nicht das Intime. Ein Riesen Problem bei Missbrauch ist es, dass Opfer unter Scham und Geheimhaltung mit niemandem reden können, nicht wissen, was ihre Rechte sind, was sie ablehnen dürfen, dass sie Nein sagen könnten, brauchen keine Schuldgefühle zu kriegen, wenn sie positive Gefühle empfinden usw.
Ist das erst einmal transparent und wird kommuniziert, also wie es einem in der Beziehung zu dem Erwachsenen geht, dann fallen auch alle diese Stigma weg und die Selbstbestimmung wird gestärkt und früh gelernt.

Wobei ich mir selbst noch nicht sicher bin, ist ob es mit absolutem Schutzalter besser ist oder nicht.
Momentan glaube ich wäre es mit noch etwas besser, wenn man eben zumindest die Ausnahmefälle aber anerkennt und es zu keiner Opfer-Stigmatisierung kommt.

Aber, wenn man so argumentiert, wie Dannecker damals, dann könnte man sagen, dass eine entkriminalisierte Sexualität von Erwachsenen und Kindern auch positive Seiten haben kann.
(vgl. http://www.ipce.info/library_3/files/danneker_frame.htm)

Vor allem kann dann echtem schlimmem Missbrauch vorgebeugt werden. Kinder wissen dann, was ok ist und was nicht, haben eine Sprache dafür, können aus der Abhängigkeit ausbrechen, weil es Teil gesellschaftlichen Lebens ist, welches in eine positiv und negativ Seite aufgespannt ist.

Die meisten sexuellen Kontakte zwischen Erwachsenen und Kindern sind heutzutage traurigerweise missbräuchlich; weil sie eben im Dunkeln, unter dem Radar, mit Geheimhaltung, von Menschen begangen werden die dem Kind wissentlich Risiken aussetzen und unter diesem Deckmantel weiter gehen als mit gesellschaftlich eindeutigen Grenzen, die eben nicht absolut sind, sondern sich an den tatsächlichen Wünschen und Wohlbefinden des Kindes ausrichten.

(2) "Und ähnlich aussichtslos dürfte das Unterfangen sein zu beweisen, dass es eine oder dass es keinerlei Schnittmenge zwischen Kindern und Erwachsenen geben kann."

Weil die Positiv-Seite ja schon gezeigt wurde. Es gibt Studien, die von positiven Erfahrungen einiger "Opfer" berichten, die sagen sie hätten den Kontakt als angenehm empfunden.

(3) "da die Sexualität von Erwachsenen zum Beispiel eine Zielstrebigkeit beinhaltet, die bei Kindern üblicherweise nicht nachzuweisen ist."

Erwachsene sind in allen Lebenslagen anders gestrickt. Das heißt nicht, dass der Erwachsene unfähig ist Rücksicht auf die Wünsche des Kindes zu üben. Ob die Sexualität eines konkreten Erwachsenen und eines konkreten Kindes vereinbar ist, zeigt sich im Miteinander. Alles darüber hinaus, bleibt Missbrauch.

(4) "Und Lisa könnte dir so einige Geschichten erzählen, wie sich "zärtliche" Kontakte auf viele Kinderseelen ausgewirkt haben."

Das ist ja das Problem. Bei Langzeiteffekten wurde ja eben noch nicht nachgewiesen, ob diese kausal mit dem sexuellen Erwachsenenkontakt zu tun haben müssen.
Bisherige Theorien der Viktimologie haben den großen Makel, dass sie sich nicht falsifizieren lassen.
Sie sind tautologisch. Man entdeckt ein Symptom und durchforscht die Lebensgeschichte. Missbrauch in der Lebensgeschichte wird mit höherer Gewissheit als die Ursache angenommen. Der Beweis ist das Symptom. Aber genau die Ursache des Symptoms, wollte man doch erst zeigen? Man kann also nicht die Ursächlichkeit durch das Symptom beweisen und gleichzeitig sagen, dass das Symptom die Ursächlichkeit beweist.

Bei anderen Opfern wird die Symptomlosigkeit und sogar das "positiv empfinden" durch Resilienz, Coping-Mechanismen und Verdrängung erklärt. Das lässt sich aber wieder nicht falsifizieren, weil sich dann nie ein Beispiel zeigen lässt, welches das Gegenteil zeigen kann. Es bleibt also ein unwissenschaftliches Dogma.

Ich würde schon aber gerne wissen, wie sich Opfer ihr heutiges Leid erklären, welche die Kontakte damals als Kind als positiv und angenehm empfunden haben. Wenn Lisa dazu etwas sagen möchte?
Haben sich die Opfer die Ursache dafür selbst konstruiert oder ist das die therapeutische Idee, die man den Opfern vorschlägt, womit sich das heutige Leid erklären lässt?
Kommen auch alle zu denselben Schlussfolgerungen?


Kommentar:

Lisa:

Hallo Ovid,

ich habe nur kurz Zeit, deshalb widme ich mich dem ersten Teil deines Beitrages ein andermal.

Das mit der therapeutischen Idee die Kinder erst zu Opfern zu machen ist Nonsens.
Alleine die Tatsache, dass die Frage hier im Raum steht ist absurd. Hättest du auch nur den Hauch einer Ahnung davon wie zermürbend es ist zu erfahren wie sich ein Kind "danach" selbst wahrnimmt, und würdest die Arbeit sehen die es kostet wieder ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen, würdest du solche Aussagen nicht tätigen. Niemand hat die Zeit und Muße einem eigentlich gesunden, fröhlichen Kind den Floh ins Ohr zu setzen, dass es ihm eigentlich schlecht gehen sollte.
Zum einen kommen ja nicht nur Erwachsene, die als Kinder einen Missbrauch erlebt haben in Therapie, sondern auch Kinder, bei denen der Missbrauch noch nicht lange zurück liegt.
Es geht nicht um das, was die Gesellschaft als falsch und unmoralisch suggeriert, sondern darum wie so ein Kind sich danach selbst wahrnimmt.
Aber da du dir ja anscheinend gut vorstellen kannst, dass Erwachsene den sexuellen Kontakt nur aufgrund der „Vergiftung durch die Gesellschaft“ als negativ empfinden, fange ich gleich mit den Menschen an, die sich oft noch garnicht so sehr über ihre tatsächliche (Opfer)Rolle in der Gesellschaft bewusst sind: den Kindern.
Kinder die von Missbrauch betroffen sind und auch noch als Kinder in therapeutische Behandlung kommen wissen oft garnicht, dass sie das Recht gehabt hätten, vor dem was ihnen widerfahren ist, geschützt zu werden – auch wenn es sich nicht gut anfühlt. Sie denken generell erst einmal, dass der Erwachsene Recht hat.
Sie finden nur selten auf Anhieb die richtigen Worte für das was ihnen widerfahren ist. Und bei nicht wenigen Kindern zieht sich der Missbrauch über Jahre, so dass er irgendwann schlichtweg nicht mehr in Frage gestellt wird (weil das Kind daran zerbrechen würde anerkennen zu müssen, dass der Mensch den es respektiert seinen eigentlichen Willen mit Füßen tritt) also findet ein Prozess des Ausblendens und Dissoziieren statt.
Sie begründen ihr Stillhalten mit „ich mag ihn ja gerne, er ist mein Freund. Und deswegen hab ich mitgemacht“. Kinder sind absolute Meister darin die Begeisterung ihrer Gegenüber zu teilen. Wenn also ein Erwachsener im Begriff ist es zu missbrauchen, kann ein Kind trotzdem einen Moment lang begeistert bleiben (nichtwissend wie sich die Situation entwickeln kann). Aber während dieser anfänglichen Freude über das vermeintlich „neue Spiel“, spielt Respekt und der Wunsch den großen Kumpel nicht zu enttäuschen eine enorme Rolle und ist deshalb nicht von unwesentlicher Bedeutung für den weiteren Verlauf des Missbrauchs.
Wenn also ein Kind im Rahmen dieses Spiels auch etwas tun soll, was es eigentlich eklig findet, kann es dies in Kauf nehmen, weil es seinen Freund nicht enttäuschen und kein Spielverderber sein will. Jedes Kind will Erwachsenen gefallen und von ihnen gemocht werden. In Anbetracht der ganzen Abhängigkeitssituation, in der Kinder sich nunmal befinden, ist das nicht verwunderlich.
Und wenn du von einer „harmlosen, einvernehmlichen Sexualität“ zwischen Kindern und Erwachsenen sprichst, möchte ich dich bitten im Bezug auf „Erwachsene und bereits in Gang gesetzte Triebe“ ehrlich zu dir selbst zu sein.
Was Max mit der zielstrebigen Sexualität Erwachsener meint ist, dass es bereits Frauen schwer fallen kann, sich einen Mann vom Leib zu halten, der sich in den Kopf gesetzt hat, mit ihnen intim zu werden. Wie willst du als erwachsener Mensch, dessen Fortpflanzungstrieb bereits voll in Gang gesetzt ist (und nichts anderes passiert, wenn Menschen mit pädophilen Neigungen mit Kindern intim sind!) die Differenziertheit besitzen um zu sagen „Oh Moment. Das Kind scheint abwesend. Jetzt geh ich mit ihm einkaufen.“
Hast du eine Ahnung davon, wie viele Kinder die mit den Tätern befreundet waren, von Situationen erzählen in denen sie ihren Ekel verborgen haben? Da werden alle möglichen Hilfsmittel genutzt. Da werden kleine Löcher in die Tapete gekratzt, Augen-Nase-Mund-Gesichter in Naturholzdecken erkannt und Hausaufgabenabläufe im Kopf wieder und wieder durchdacht. Ein Kind, dass sich bei einem oralen Missbrauch die Decke über den Kopf zieht ist für einen Missbrauchstäter ein „Kind, dass sich zurück lehnt und genießt“. Aber kannst du dir auch vorstellen, dass das Kind den Anblick dessen nicht ertragen kann und sich deshalb die Decke über den Kopf zieht? Das wäre dann nämlich genau die Schilderung, die viele Betroffene machen.
Im übrigen ist genau das auch ein Punkt der viele Betroffene von sexuellem Missbrauch als Erwachsene an den Rand der Verzweiflung treibt: Die Tatsache, dass kein Widerstand geleistet wurde und der Körper auf den Missbrauch reagiert. Letzteres wird von missbrauchenden Pädophilen und Ersatzhandlungstätern wieder und wieder als Rechtfertigung für weitere Handlungen ge- und benutzt. Die Schuldfrage und das „Ich hab ihn durch diese und jene Reaktion meines Körpers ja dazu aufgefordert weiter zu machen“ ist ein riesen Thema für Betroffene.
Mir ist ein Rätsel wie man diese Tatsachen so ausblenden kann. Wie man so vehement darauf pochen kann, dass diese und jene Kinder auf sexuelle Handlungen mit Erwachsenen abfahren. Wie viele Kinder können das in Relation zu anderen Bevölkerungszahlen sein?
Wieso klammerst du dich so verzweifelt an die Möglichkeit, dass es einige wenige Kinder geben könnte, die einen geringen bis keinen Schaden davon tragen? Bitte wach auf!
Menschen die sich SO sicher sind, dass es das in einer solch nennenswerten Zahl gibt, dass das Thema immer und immer wieder durchgekaut werden muss, erwecken in mir die Frage durch welches Ereignis oder Erlebnis sie sich so sicher sind. Sofern du nicht selbst als Kind mit Erwachsenen sexuell intim warst und dies als gut befunden hast, solltest du aufhören ständig im Namen der "armen, sexuell unbefreiten" Kinder sprechen zu wollen.
Wie stehst du z.B. zu KiPo? Sind deine Ansichten da auch so liberal? Unterscheidest du auch zwischen dem inszenierten Missbrauch per Mausklick und einem selbst getätigten?
Woher kommt deine ablehnende, frustrierte Haltung gegenüber Menschen die sich für die andere Seite (und sorry, du positionierst dich definitiv nicht auf unsere, und wenn du noch so oft von guten Absichten sprichst) engagieren? Deine Gedanken wirken auf mich wie eine völlig bizarre Parallelwelt, in der Menschen beharrlich an etwas festhalten, was einfach nicht so ist. Manche Menschen klammern sich auf nahezu neurotischer Weise an pseudowissenschaftliche Einvernehmlichkeitstheorien. Als wäre es ihr Lebenselixier, eine Rechtfertigung vor sich selbst. Wach auf! Und nimm deine wissenschaftlichen Abhandlungen nicht so wichtig. Die Realität der breiten Masse spricht eine andere Sprache.
Ich schließe nicht aus, dass es irgendwo ein Kind gibt, das daran Spaß gefunden hat.
Und es würde mir niemals in den Sinn kommen dieses Kind, oder einen inzwischen Erwachsenen dafür zu verurteilen, dass es oder er einen kindlichen sexuellen Kontakt mit einem Erwachsenen schön fand. Aber ICH habe davon noch nie aus einem Kindermund gehört, nur immer und immer wieder aus dem von Ersatzhandlungstätern und pädophilen Tätern. Für mich steht fest, dass ein Mensch, der sich nicht EINGEHEND mit der (ich sage es wieder und wieder, bis es mir aus Mund und Ohren quillt) Erlebniswahrheit von betroffenen Kindern befasst hat, das Recht verwirkt hat, die Story mit der Einvernehmlichkeit zu propagieren.
Keiner von uns vieren ist hier, um Grundsatzfragen zu diskutieren.
Wir distanzieren uns klar von deiner Meinung. Täten wir dies nicht, würden wir Schmeißfliegen jeglicher Kulör anziehen. Und für die ist uns unsere Zeit zu schade.

Und noch was:
Der Körper reagiert auf Berührungen, das liegt in unserer Natur.
Genauso wie dein erwachsener Körper (würde eine 79jährige Frau dich oral befriedigen) auch reagieren würde. Du würdest mit höchster Wahrscheinlichkeit irgendwann einen Orgasmus erleben. Aber die alte Dame würde eine alte Dame bleiben und es könnte sein, dass du den Oralsex mit ihr kurz darauf als falsch empfindest, dich vielleicht vor dir selbst ekelst und dich für deinen Orgasmus durch sie schämst. Vielleicht würdest du aber auch sagen „Sex mit 79-jährigen ist schön. Es ist eigentlich nur die Gesellschaft, die ihn tabuisiert.“
Welcome to the real world.


Max: Noch ein Wort zur Abhängigkeit der Kinder von Erwachsenen. Herr Ahlers formulierte es in der Therapie mal so, dass Kinder von Erwachsenen abhängig sind. Von ihren Eltern, von der übrigen Familie, von erwachsenen Freunden. Und zwar sind sie vom Wohlwollen der Erwachsenen nicht nur abhängig, wie ein Arbeitnehmer vom Arbeitgeber ("Spurst du nicht, dann fliegst du und musst dir neue Arbeit suchen!") oder wie ein Erwachsener vom Partner ("Spurst du nicht, dann verlass ich dich und du bist endlos traurig und musst dir wen neues suchen!") -- sondern ihr LEBEN hängt von Erwachsenen ab. Besonders bei Missbrauch in der Familie ist die Drohung "Wenn du was verrätst, dann verlasse ich die Familie." für das Kind gleichbedeutend mit einer Todesdrohung. Und wenn es auch keine solche Drohung gibt, ist das gute Verhältnis zu erhalten ebenso wichtig für ein Kind.

 

Ovid

am Dienstag, 18-09-12 14:59

Hallo Max,

ich wollte mit meinem Post nicht darauf eingehen, was ihr speziell sagt, sondern welche Fragen allgemein noch ungeklärt sind und in welcher gesellschaftlich erhitzten Situation wir uns befinden.
Man muss sich deswegen nicht wundern, wie sich einige Pädophile fühlen und denken und an der Mainstream Meinung zweifeln. Das war meine Grundaussage(!).

Wenn du tatsächlich etwas diskutieren möchtest, dann nehme ich deine Antwort doch gerne zum Anlass.
Es ist auch keinesfalls feindlich gemeint, ich respektiere eure Position und eure Meinung. Aber sagt am Ende nicht, dass ich euch nicht gewarnt hätte vor solchen Diskussionen.
Gerne kann es jederzeit per Email weitergehen.

Wir haben schon folgendes geklärt:
- Das Risiko eines Traumas wird vom Mainstream rigoros übertrieben (siehe auch das was Susan Clancy in ihrem Buch "Trauma Myth" festgestellt hat)

(1) Kommen wir zum Strohmann eklig finden. Dort habe ich folgendes gesagt:

"2. Gibt es auch Kontakte, die als nicht eklig und positiv empfunden werden?"

"Der Erwachsene immer der Erpresser in eine Ekel-Situation?"

"Ist es also tatsächlich beobachtbare Realität, dass bei jedem gearteten sexuellen Kontakt zwischen Kindern und Erwachsenen in der Totalität absolut aller Fälle, ausnahmslos, immer 100% unangenehm und negativ sind?"

"Vielleicht ist es ja meistens so, oft so, aber ist es IMMER so? Gibt es keine Ausnahmen? "


Nun schreibst du:
"Und meistens werden sie gar als echt "eklige Phasen" erlebt, Ovid. Daran gibt's nichts zu rütteln."

Wo habe ich daran gerüttelt?

Aber noch etwas dazu: Das Ekel-Problem ist transparent.

A. Ob etwas für das Kind eklig ist oder nicht, macht sich bemerkbar.
B. Ein Erwachsener, der ein Kind zu etwas ekligem drängt begeht missbrauch.

Wenn das "meistens" stimmt, dann ist die traurige Realität wohl so, dass Täter Kinder zu etwas ekligem drängen.
Darüber sind wir uns einig.

>Aber es entfernt die prinzipielle Möglichkeit unekliger sexueller Zärtlichkeiten einfach nicht.<

(2) Die Sexualität der Erwachsenen ist anders als die der Kinder.

Das mag stimmen. Allerdings ist auch die Sexualität Pädophiler anders als die von anderen Erwachsenen. Und die Sexualität pädophiler untereinander ist auch noch einmal verschiedenen.
Sexualität von Mann und Frau auch, und auch der Frauen und Männer untereinander usw. usf.

Was also zählt ist folgendes: Zwei Menschen, die Sexualität gemeinsam leben wollen, müssen sich darüber im Miteinander einigen, was sie mögen, Rücksicht üben, ausprobieren, ein Einvernehmen darüber schaffen.
Also: Nicht zu etwas drängen oder erpressen was eklig ist.

Kann es also niemals sein, dass es eine positive Schnittmenge von Sexualität zwischen einem Pädophilen und einem Kind geben kann?
Ist es nicht nachgerade so, dass der Pädophile eben >kindliche Sexualität< mag und nicht andere Sexualität. Was für andere Menschen ein zu großer Kompromiss im Sexualleben wäre, ist für den Pädophilen genau ausreichend.
Verallgermeinern kann man das sicher nicht.

Aber was ich sagen will: >Ausschließen kann man es auch nicht<

(3)

Du zählst nun Punkte auf, die sich prinzipiell ja auch ohne sexuelle Kontakte finden. Pflegt keiner von euch Freundschaften mit Kindern? Dort muss man auch lernen mit seinen Gefühlen umzugehen, das Kind nicht zu überfordern, es nicht davon abzuhalten genügend soziale Kontakte mit anderen Kindern zu pflegen und ähnliches.
Man kennt auch von manchen Müttern ähnliche Probleme. Zum Beispiel: Überbehütung. Oder, dass die Mutter ihre Probleme auf das Kind abwälzt. Das ist in ähnlicherweise falsch und Erwachsene müssen auf ähnliche Weise damit lernen umzugehen.

Aber auch hier wieder: Es ist prinzipiell wieder nicht auszuschließen, dass einen gesunden Kontakt zu Kindern pflegen kann, der auch sexuellen Kontakt beinhaltet. Kann es also geben, hat es sicher schon gegeben.

"die gezielte Suche nach sexueller Befriedigung" : Was im Miteinander nicht geht, macht man für sich selbst. Das Kind wird auf seine Weise natürlich auch Neugier und Sexualität anders leben, mit sich selbst, mit anderen Kindern.
Der Erwachsene wird sicherlich trotzdem noch masturbieren, zur Triebbefriedigung oder Stressentlastung u.ä.

Bedeutet: Es lässt sich wieder nicht ausschließen, dass es eine gemeinsame Schnittmenge gibt, die für beide positiv und angenehm ist.

(4) Was bleibt als Abschluss zu sagen? In der Therapie vollbringen viele Pädos das "Unmögliche". Also komplett ohne Sexualität zu leben.
Angeblich ist das zu schaffen, aber eine rücksichtsvolle, leichte, spielerische Sexualität mit einem Kind zu leben ist unmöglich? Auf einmal ist man dann immer der Befriedigungssucher? Immer der mit Gefühlen Überforderer? Jemand der nicht damit klarkommt, dass das Kind andere Prioritäten hat?
Das eine geht, das andere ist vollkommen und immer unmöglich?

Nun ich habe meine Zweifel. ;)

(Ich behalte mir vor diesen Beitrag an anderer Stelle zu veröffentlichen)

Grüße,
Ovid



Dass viele Sexualkontakte selbstverständlich eklig für viele Kinder sein können, habe ich auch nie dementiert und auch nicht dran gerüttelt.

Kommentar:

Max: Hallo Ovid

Okay, das kam in deinem Beitrag allerdings so rüber, als würdest du uns diese Verallgemeinerungen unterschieben. Auf die Gesellschaft bezogen ergibt das wesentlich mehr Sinn. (Den Hinweis mit dem anderswo veröffentlichen kannst du dir sparen, denn es kann technisch sowieso jeder unser GB lesen und speichern -- und es damit auch anderweitig veröffentlichen, wenn er will)

"Ist es also tatsächlich beobachtbare Realität, dass ... ausnahmslos, immer 100% unangenehm und negativ sind?" -- Genau das meine ich: das Argument, gegen das du kämpfst, wird auf unserer Seite gar nicht vertreten! Es IST wissenschaftlich nicht auszuschließen, dass es auf der Welt einige Kinder gibt, die eine gemeinsame Schnittmenge mit einem Pädo finden könnten. Das ist genauso als wolle man ausschließen, dass es grüne Männchen gibt: es wäre erst möglich wirklich möglich, nachdem man sämtliche Planeten des Universums untersucht hat. Und ähnlich aussichtslos dürfte das Unterfangen sein zu beweisen, dass es eine oder dass es keinerlei Schnittmenge zwischen Kindern und Erwachsenen geben kann.

Für die Gesellschaft bzw unser verhalten als Pädos ist das aber unerheblich, weil wir nie wissen können, ob jetzt dieses Kind aus sagen wir einer Million vor uns haben oder nicht.

Der Gedanke mit der andersartigen Sexualität hinkt jedoch, da die Sexualität von Erwachsenen zum Beispiel eine Zielstrebigkeit beinhaltet, die bei Kindern üblicherweise nicht nachzuweisen ist. Ein normal gesundes Kind fragt eben nach Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst und NICHT nach Sexspielen.

Und Lisa könnte dir so einige Geschichten erzählen, wie sich "zärtliche" Kontakte auf viele Kinderseelen ausgewirkt haben. Die Menschen, die sich mit den dadurch entstandenen Schäden beschäftigen, wären FROH, wenn es diese nicht in einer solchen Vielzahl geben würde. WIR möchten so ein RISIKO für kein Kind in Kauf nehmen!

 

Ovid

am Dienstag, 18-09-12 01:29

@NewMan:

Schau dir zuerst einmal diese Wikipedia-Seite an:
http://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument

Du argumentierst im ersten Teil gerade gegen etwas, was er nie gesagt hat.

Dann zu dem zweiten Teil. Wenn Kinder "eklige Phasen" ertragen müssen um Aufmerksamkeit, Fürsorge und Liebe zu erfahren, dann ist das Missbrauch und zu verurteilen.
Allerdings fragt man sich nun zwei Dinge:
1. Sollte so etwas (nach öffentlicher Meinung) nicht ein Trauma verursachen?
2. Gibt es auch Kontakte, die als nicht eklig und positiv empfunden werden?

Ist es also tatsächlich beobachtbare Realität, dass bei jedem gearteten sexuellen Kontakt zwischen Kindern und Erwachsenen in der Totalität absolut aller Fälle, ausnahmslos, immer 100% unangenehm und negativ sind?

Dass jeder Täter immer und ohne Ausnahme das Kind dazu erpresst und es nicht anders geht?

Vielleicht ist es ja meistens so, oft so, aber ist es IMMER so? Gibt es keine Ausnahmen?

Es wäre doch etwas suspekt, wenn Kinder tatsächlich ja sexuelle Wesen sind und:
- als Kind manchmal schon masturbieren
- mit Kindern sich gegenseitig entdecken
- bei normalem Kuscheln mit Oma oder Opa oft nichts einzuwenden haben, sich gar wohlfühlen, auch in Badebekleidung

Nun soll die Kombination zwischen dem Sexuellen (welches das Kind oft schon für sich selbst entdeckt) und einem vertrauten Erwachsenen (mit dem man mindestens ja schonmal gerne kuschelt) auf einmal eine traumatisierende Katastrophe sein? Der Erwachsene immer der Erpresser in eine Ekel-Situation? Und es geht ja nur um kuschelähnliche Berührung auf nackter Haut, ein ansichschmiegen und gegenseitig berühren, keine mechanischen "harten" erwachsenen Sexpraktiken.

Das ist die Frage, die im Raum steht. Und je länger ich überlege, desto schwieriger fällt es mir, zu glauben, dass das eine explosionsartige Mischung sein soll, die das Kind angeblich in allen Fällen seelisch verstümmeln soll.

Ob das bedeutet, dass man das Schutzalter abschaffen sollte? Wahrscheinlich eher nicht. Es dient immerhin zur Generalprävention - und momentan zeigt die Risiko-Nadel eher nach oben.
Aber es mag sich ja einiges noch ändern im Bereich der Sexualaufklärung und dem gesellschaftlichen Klima, sodass wir endlich mehr Licht in die Sache bekommen. Im Moment kann man sich ja überhaupt keinen Überblick verschaffen ohne, dass einem symbolisch die Zunge abgeschnitten wird, nur weil man zweifelt.
Genauso ist es in anderen Ländern mit ihrem Schutzalter. Die würden einvernehmliche Jugendbeziehung in ihrem Land als traumatischen Missbrauch deuten und verurteilen. Das lässt sich auch nichts dran rütteln.

Naja, das waren jedenfalls meine 2 cent.
Ihr braucht den Beitrag nicht freischalten, ich würde euch raten es nicht zu tun.
Ihr könnt mir ja über Email antworten.
Aber nur, wenn dann keine Antworten kommen, die mich ausschimpfen wie eklig ich doch bin oder wie ich angeblich Leid von Kindern gutheiße oder, dass ich angeblich eine Wahrnehmungsverzerrung habe oder ähnliches.
Das wären alles Antworten für die Öffentlichkeit - ich bin lieber für ehrliche Antworten im Privaten. Dann muss man auch nicht lügen oder Wut vortäuschen.

Ich behalte mir vor diesen Gästebucheintrag an anderer Stelle zu veröffentlichen, falls ich mich dazu mal entscheiden möchte.

Grüße,
Ovid

Kommentar:

Max: Hallo Ovid

Du schaffst das schön zu dramatisieren, was wir gar nicht gesagt haben. Ein Beispiel: Ein kleines Mädchen in meinem Bekanntenkreis wurde über mindestens 4 Jahre von einer Jugendlichen missbraucht. Sie ist nicht mit einem Trauergesucht rumgelaufen und hat nicht einen auf "ich bin ja so verletzt" gemacht. Nein, sie hat in dieser Zeit sogar mich einmal gefragt, als ich noch lange nichts davon wusste, "Wollen wir nicht Hose-runterziehen spielen?" -- ganz ernst und normal, wie andere Kinder fragen würden ob man Begriffe raten oder Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst spielen wolle.
Ist das ein Hinweis darauf, dass es ihr nicht geschadet hat? Vielleicht nicht so doll wie ein brutaler gewalttätiger Missbrauch. Aber es kann ihre Haltung zur Sexualität nachhaltig verändern/verändert haben. Es kann sie stark verschieben. Und wenn ich als Kind missbraucht worden wäre würde ich mir Heute die quälende Frage stellen ob ich auch ein Pädo geworden wäre, wenn es diesen Missbrauch nicht gegeben hätte.

Und sie... ich weiß nicht wie es ihr geht. Aber sexuelle Spiele sind selbst dann, wenn sie (in drei Anführungszeichen) "nicht schaden" ein ungebührlicher Eingriff in die Lebenswelt und die Entwicklung eines Kindes. Und meistens werden sie gar als echt "eklige Phasen" erlebt, Ovid. Daran gibt's nichts zu rütteln.

Und nochwas: es ist nicht die Kombination zwischen selbstentdecktem Sexuellem und dem vertrauten Erwachsenen, die das Problem darstellt, sondern die Tatsache, dass Sexualität für Erwachsene was anderes ist als für Kinder. Nehmen wir an für Kinder ist es nur ein Spiel, fühlt sich gut an und mal bei andern zu gucken befriedigt die Neugier usw. Für den Erwachsenen hängt jedoch
- die Freundschaft daran
- Haufenweise Gefühle (mit denen das Kind überfordert wird)
- ein Bindungsgefühl, dass für Kinder noch völlig unabhängig von Sex ist
- die gezielte Suche nach sexueller Befriedigung, die meinen Beobachtungen und Recherchen zufolge für Kinder kaum eine Rolle spielt, eben maximal im Sinne eines "schönen Gefühls" das man ab und zu sucht. Und ich kenne das selbst, denn ich habe so lang masturbiert wie ich mich nur zurückerinnern kann.

Und keiner wird behaupten, dass - sagen wir - eine zufällige Berührung des Geschlechtsteils eines Kindes ein Trauma auslöst, weil es zB nackig zu einem ins Bett gekrochen kommt (Gewitter oder Albtraum etc) und Schutz sucht oder mit einem kuscheln will. Es gibt nämlich einen ziemlich klaren Unterschied zwischen zufälligen oder guten Berührungen und solchen hinter denen eine sexualle Absicht steht. Und auch das kenne ich aus eigener Erfahrung sowie aus Berichten anderer.

Du siehst also, wir können sogar öffentlich ehrlich sein, nicht nur im Privaten.

 

NewMan
aus Deutschland

am Dienstag, 18-09-12 00:13

@Phil Groß

Meine Meinung zu Deinen Einträgen.
"Freiheit ist auch immer die Freiheit der anderen"
Rosa Luxemburg
Das heißt für JEDEN, auch für Dich, dass die eigene Freiheit genau da endet, wo die eines Anderen beginnt.
Du kannst Dich sicherlich hierdurch in Deiner Freiheit beschnitten sehen, wenn Du außer Acht lässt, dass im Gegenzug dafür die Freiheit aller anderen auch genau da endet, wo Deine Freiheit beginnt.
Wo genau diese Grenzlinien verlaufen, ist sicherlich auch weiterhin zu debattieren. Wo genau enden die Freiheit, das Recht und die Verantwortung der Gesellschaft, weil da die Freiheit, das Recht und die Verantwortung der Pädos beginnen? In Bezug auf Berufswahl (z.B. Lehrer), Kontakt zu Kindern im Alltag, Konsum von künstlicher Kipo, Therapieangebote, Outing im Nahbereich ….?
Der Ansicht zu sein: „Meine (sexuelle) Freiheit endet genau da, wo meine (sexuellen) Interessen enden. Da lasse ich mir von niemand reinreden. Toleranz ist nur was für die anderen, MIR gegenüber.„ Wo soll das hinführen? Mit dieser Einstellung stellst Du Dich und jeder, der so denkt wie Du, selbst außerhalb jeder sinnvollen und doch so wichtigen Diskussion und leistest vielen Menschen, auch uns, einen Bärendienst.

Mit Deinem egozentrischen Anspruch würdest Du aus jedem Swinger- Fetisch- oder SM-Club, jeder Rollenspielgruppe acht kantig raus fliegen und jede/r Prostituierte und jede/r Partner/in würde Dir die rote Karte zeigen!! Gerade beim Thema Sexualität ist die Achtung vor den Grenzen der Anderen oberstes Gebot. Deine Einstellung würde überall bei ebenbürtigen, wehrhaften Menschen auf berechtigten Widerstand stoßen. Wie soll sie dann ausgerechnet Kindern nicht schaden? Das erscheint mir nicht logisch.

Ich habe in der Therapie mit genug Männern zu tun gehabt, die als Jungs in „offenen Wohnungen“ „zärtlichen“, „einvernehmlichen“ Sex mit Männern hatten und mit diesen „ekligen Phasen“(Originalzitat) bezahlten für Selbstverständlichkeiten, die die Eltern nicht geben wollten oder konnten, die aber ein Kind braucht und sucht…
Und ich habe von ihren Problemen erfahren, die schon begannen, lange bevor sie merkten, dass sie pädophil sind…
Das „Geblubber“ von der Einvernehmlichkeit ist m.M.n. nicht viel mehr, als heiße Luft.

Oder habe ich Dich da irgendwo missverstanden?

NewMan

 

Ovid

am Dienstag, 11-09-12 23:19

Marco hat es schon besser gemacht und solche Standpunkte nicht diskutiert - es wäre eurem Kurs in keiner Weise förderlich.

Es sei nur kurz angemerkt, dass man sich nicht wundern braucht, warum es Pädophile gibt, die nicht mit der Mainstream Meinung in diesem Gebiet konform gehen.
Das zeigt sich in dem ungeschickten und widersprüchlichen Umgang der Allgemeinheit mit dem Thema.
Wer die Widersprüche finden will, muss sie suchen gehen, wenn die- oder derjenige sich "traut".

Letztendlich ist man gut beraten nicht denen zu trauen, die glauben alles zu wissen.

Kommentar:

Max: Ich dachte, es ist längst klar, welchen Kurs wir fahren und dass es in unseren Augen keinen größeren Quatsch gibt, als dieses Geschwafel von einvernehmlicher Liebe. Das hat Marco klargestellt und wir ebenso.
Wäre es denn besser, wenn solche Meinungen legitim und frei undiskutiert bleiben?? Ich wüsste gerne mal aus reiner Neugier, was der Herr Groß auf meinen Kommentar antworten würde, was ihn da so sicher macht. Denn DAS ist in meinen Augen ein "GLAUBEN alles zu wissen".

 

Phil Groß

am Montag, 10-09-12 03:50

Genau, ich wiederspreche dem trotzdem, dass ihr der Aufassung und Meinung seit, man können keine Liebe mit Kindern praktizieren. Das ist durchaus möglich, da ein jeder Mensch Gefühle und Empfindungen hat, auch Kinder. Wenn man das eben nicht alles mit Missbrauch abtut und etwas zärtlich praktiziert ist es was wunderbares, genauso wie in jeder anderen Beziehung.

Dieses Moralgebubber ist überflüssig. Wir werden an den Rand gedrängt und das ist eien Tatsache. Ändern wird sich ohnehin nie etwas, auch das ist eine Tatsache, da kann man Held spielen wie man will um diesen Planeten zu retten oder prefektionieren. Pustekuchen! Das ist Fakt!

Kommentar:

Max: So, du willst uns also sagen, dass es einem Kind nicht schadet, wenn du es nur sanft genug dazu bringst an deinem ******* zu lutschen??? Und wieso bist du dir so sicher, dass es nicht in zehn Jahren irre Probleme hat und sich sagt "Was war das bloß für ein Arschloch", oder sich von Schuldgefühlen geplagt fragt "Wieso war ich nur so dumm mich auf den einzulassen?"

Lisa: Das hier ist der falsche Ort für Mitleid. Menschen die nicht einsehen wollen, dass sie Kindern durch eben diese Einstellung und diesbezügliche Taten (dazu gehört auch der Konsum von KiPo!) schaden, brauchen Hilfe. Im Grunde weißt du, dass deine Sicht der Dinge falsch ist. Dir fehlt nur die Stärke dich mit dir, deiner Neigung und deinem Gewissen auseinander zu setzen - und letzteres hast du.
Du hast es nur komplett stillgeschalten, weil das Weiterleben so erträglicher scheint. Du musst viel Verzweiflung und Resignation in dir tragen, um dich in solch eine ideologisierte Scheinwelt flüchten zu können.
Von uns wirst du jedenfalls weder Zuspruch, noch Mitgefühl oder eine Einladung zur Diskussion erhalten. Wenn du diese Seite und den Sinn ihrer Existenz einmal genauer betrachtest, wird dir klar werden warum das so ist.
Ein Tipp: Arbeite an dir. In Empathie kann man sich z.B. üben, in dem man sich einmal mit den Überlebensberichten von Missbrauchsopfern befasst. Lerne deren Erlebniswahrheit von "spielerischem Petting" mit Erwachsenen zu ertragen und überdenke deine Forderung nach einvernehmlichem Sex. Dann fällt der Blick in den Spiegel auch wieder leichter.

 
 
aktualisiert: 24.05.2018